Alles, was Recht ist - und ein bisschen mehr ...
Angebote zur Beratung von Pflege- und Erziehungsstellen
Orientierungshilfen im pädagogischen Alltag, bei rechtlichen Auseinandersetzungen und im Umgang mit Jugendämtern, Beratungsträgern und Gerichten
Der Anlass
Wer im Pflegekinderwesen tätig ist weiß, dass die wirklichen Herausforderungen, die die Arbeit mit und für die aufgenom- menen Kinder und Jugendlichen schwer und belastend machen, oftmals nicht die Kinder selbst, sondern die Einflüsse aus der erwachsenen Umge- bung sind: Jugendämter, Gerichte, Kinder-gärten und Schulen leisten oft hervorragende Arbeit, treffen jedoch zuweilen auch Entschei-dungen, die uns unverständlich sind und die zu Lasten der Kinder zu gehen scheinen; Herkunftseltern, die mit ihrem Drängen auch uns bedrängen - nicht immer kommt alles zusammen, doch es sind meist nicht nur die Kinder selbst, die uns belasten - als wäre das nicht schon Aufgabe genug.
Wissen ist Macht...
... und es macht etwas aus, Bescheid zu wissen: Über Recht und Gesetz, über Abläufe - geschriebene wie ungeschriebene - und ihre Auswirkungen auf den Werdegang des Kindes; über das Be- finden des Kindes und was es fördert oder schützt; vor allem aber über die Möglichkeiten, die Pflegestelle haben, um für das Kind/den Jugendlichen, aber auch für die Pflegefamilie Situa-tionen zu schaffen, die nicht erdrücken, sondern den Horizont öffnen und Geist und Gemüt heben.
„Liebe allein genügt nicht...“
... formulierte Bruno Bettelheim als Titel für eines seiner Bücher, und wie wahr das ist, wird uns meist schon in den all- fälligen Bewerber-seminaren und in den Schulungen von Jugendämtern und Beratungs-trägern deutlich gemacht. Doch ohne Liebe geht es auch nicht, denn nur Beziehung heilt, auch wenn sie Grenzen setzt. Die Balance zu halten zwischen Nähe und Distanz - ohnehin ein Standardthema sozialer Arbeit - fällt jedoch um so schwerer, desto mehr uns Nähe vorgeworfen wird als unkritische Gefühlsduselei und distanzierte Fachlichkeit als ungehörige Anmaßung gegenüber offiziell bestellten „Fachkräften“ gebrandmarkt wird. Doch manchmal gehört auch "Loslassen" zum angemessenen Verhalten ...
Es geht immer um die Haltung
- um unsere eigene den anderen gegenüber und um die Haltung der anderen zu uns. Es geht aber vor allem darum, ob wir unsere eigene innere Haltung gefunden haben und diese bewahren können, auch wenn wir uns angegriffen fühlen - von wem auch immer.
Was nützt es uns, wenn wir Bescheid wissen über Recht und Gesetz, uns aber nicht trauen, dieses Wissen anzuwenden aus Angst vor der Reaktion des Jugendamtes oder anderer - nehmen die uns am Ende das Kind weg? Welches sind berech- tigte Forderungen, welche sind überzogen oder stehen uns schlicht nicht zu; wo verkaufen wir uns unter Wert und wo übertreiben wir in unserem Wunsch, Gutes zu tun?
Position beziehen, Haltung bewahren, respektvoll bleiben
- hierzu möchte ich mit meinen Angeboten ein wenig beitragen, um die Aufgabe, die wir als Pflegestellen übernommen haben, für das Kind zum Wohl und uns nicht zum Schaden bewältigen zu können: Nicht besserwisserisch von oben, sondern als jemand, der selbst die Höhen und Tiefen des Pflegeelterndaseins erlebt hat, der aber auch die Prozesse um das Kind herum aus eigener beruflicher Anschauung kennt und zu den pädagogischen und psycho-sozialen noch rechtliche Kenntnisse hinzufügen kann.
Respekt
gilt dabei allen Beteiligten: Den Pflegeeltern, die sich einer „unschätzbaren“ Aufgabe unterziehen; den Familien und Freunden um die Pflegeeltern, die das alles mittragen (sollen); den Menschen in Kindergarten und Schule, im Jugendamt, dem Fachdienst oder bei Gericht, die jeweils eingebunden sind in Strukturen, die sie selbst meist kaum beeinflussen können - und nicht zuletzt auch gegenüber den Herkunftseltern, deren Schicksal selbst nicht leicht zu tragen ist. Respekt zeigt sich dabei auch in der Kritik, ohne die wir uns nicht weiterentwickeln können - auch nicht als Pflegeeltern.
Orientierung geben
Wenn man weiß, wo man steht, weiß, wo es hingehen könnte und die Wege zum Ziel und seine eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten realistisch abschätzen kann, fällt es leichter, auf schwierigen Pfaden zu gehen, mit all dem Balast im Gepäck, den die Geschichten und Persönlichkeiten „unserer“ Kinder und Jugendlichen mit sich bringen. Da hilft es, orientiert zu sein - über die eigenen Standpunkte, die formalen Rahmenbedingungen und die Positionen der anderen, die beteiligt sind. Erst dann sehen wir die Möglichkeiten, die wir trotz mancher Bedrängnis haben - und können uns wieder auf die Freude konzentrieren, die die Arbeit am Ende machen soll.
Das Gute sehen, die Liebe fließen lassen...
- frei nach Jirina Prekop - wäre ein schönes Ziel und ist oft das Einzige das hilft, schwere Zeiten mit dem Kind und/oder seinem Umfeld bestehen zu können. Am Ende steht deshalb immer auch die Frage danach, mit welchen Gefühlen wir in kritischer Zeit dem Kind gegenüberstehen und wie wir den Erwachsenen im Umfeld begegnen - und wie es um das System der eigenen Familie und ihren Mitglie- dern steht.
Engagement und Erfahrung
aus jahrzehntelanger Arbeit im psychosozialen Bereich und intensiver Kenntnis des Pflegekinderwesens, gepaart mit den Erkenntnissen und dem juristischen Hintergrund aus der Arbeit als Vormund, Ergänzungspfleger und gesetzlicher Betreuer; aus Fortbildungen zu unterschiedlichen Themenbereichen sowie die Erfahrungen aus der jahrelangen Beratung von Pflegeeltern im Rahmen derVorstandsarbeit für den Erziehungsstellenverein Hessen bringe ich in die Beratung ein - und lerne mit jedem Vortrag oder Seminar Neues dazu. Dies weiterzugeben und für andere fruchtbar zu machen ist das Ziel meiner Beratungs-und Fortbildungsarbeit - auf dass es uns gut geht.
Alles, was Recht ist - und ein bisschen mehr...
Angebote zur Beratung von Pflege- und Erziehungsstellen
Situationsanalyse für Pflege- und Erziehungsstellen
In welchem formalen Umfeld tun wir unsere Arbeit? Kennen wir alle unsere Rechte, nehmen wir alle uns offenstehende Möglich-keiten (pädagogisch, rechtlich, im Hilfeplanverfahren usw.) wahr? Wo könnten „Stolpersteine“ liegen, wie könnte ich Konflikten vorbeugen? Wie verhalte ich mich gegenüber Jugendamt, Fach- dienst und sonstigem psycho-sozialem Umfeld? Was macht mich unsicher, was könnte mich stärken? Und: Was läuft gut und kann so bleiben?
Die Situationsanalyse für Pflege- und Erziehungsstellen soll - wie der Name sagt - die derzeitige Situation der Pflegestelle analysie- ren, um Schwachstellen zu erkennen und Konflikten oder an- strengenden Situationen vorzubeugen. Sind Konflikte bereits aufgetreten, geht es zusätzlich um Vorschläge, wie die Pflege-stelle sich in diesem Konfliktverhalten kann, damit es ihr gut geht und vor allem dem betroffenen Kind. Ist alles in Ordnung - umso besser - und wie beruhigend!
Die Analyse mischt psycho-soziale und pädagogische Frage-stellungen mit juristischen; die verschiedenen Systeme um das Kind werden ebenso in Betracht gezogen wie die Situation der Pflegefamilie mit all ihren Mitgliedern. Deshalb sind Hausbesuche selbstverständlich - ebenso wie die strikte Einhaltung der Schweigepflicht.
Kosten:
Stundensatz € 60,00; Fahrtzeit € 30,00 + km-Geld (Euro 0,30/km) oder
Pauschale: € 500,00 (im Voraus fällig)
zusätzliche schriftliche Stellungnahme oder Schriftsätze: € 200 - 300.
Hilfestellung bei konkreten Problemen und Anträgen
- Unterstützung bei Formulierung konkreter Anträge oder Briefe
- Begleitung des Hilfeplanprozesses im Hintergrund
(ggf. Teilnahme am HPG als Beistand)
- Schreiben von Vorschlägen für Briefe usw. sowie 1-2 Hausbe-
suche, um auch das betroffene Kind kennenzulernen.
Ist eine Situationsanalyse erforderlich, um den Fall zu verstehen, kommt diese zusätzlich dazu.
Kosten:
Stundensatz € 60,00; Fahrtzeit € 30,00 + km-Geld (€ 0,30/km) oder
Pauschale für Hilfe bei einzelnen Briefen oder Anträgen: € 200 - 300
Pauschale für HPG-Begleitung: Euro 500,00 (im Voraus fällig)
tatsächliche Begleitung als Beistand im HPG o.ä.: nach Aufwand
Begleitung bei familiengerichtlichen Verfahren
Gerade bei Umgangsfragen oder Rückführungsbegehren, die vor dem Familiengericht ausgetragen werden, geht dies nicht ohne heftige Emotionen bei allen Beteiligten. Genau dann, wenn ein „kühler Kopf“ gefragt ist, gleicht dieser einem Tropensturm, der einem die klare Sicht versperrt und die Gefühle durchbrechen lässt - verständlich, aber nicht hilfreich.
Eine ruhige Sicht von außen hilft dabei, sich vor Überreaktionen zu schützen; sich zu trauen, ungewohnte Wege zu gehen; Kenntnisse über rechtliche und formale Rahmenbedingungen sowie die Gepflogenheiten bei Gericht lassen Wege erkennen, wie ein aus unserer Sicht für das Kind hilfreiches Ergebnis erzielt werden kann; Informationen über die Einflussmöglich-keiten als Pflegeeltern innerhalb eines familiengerichtlichen Verfahrens helfen über das Gefühl der Ohnmacht hinweg und lassen gleich-zeitig die Grenzen der eigenen Möglichkeiten erkennen, was vor übergroßen Enttäuschungen schützt.
Der Begleitung im Hintergrund geht regelmäßig eine Situations-analyse voraus, ohne die eine sinnvolle Strategie vor Gericht nicht möglich ist. Die Begleitung als Beistand vor Gericht inkl. der notwendigen Recherchen ist schwer kalkulierbar und kann daher nur nach Aufwand abgerechnet werden.
Kosten:
Stundensatz € 60,00; Fahrtzeit € 30,00 + km-Geld (€ 0,30/km) oder
Pauschale für Begleitung im Hintergrund: € 500,00 (im Voraus fällig)
tatsächliche Begleitung als Beistand vor Gericht: nach Aufwand
zusätzlich: Kosten für Situationsanalyse
Rundum-sorglos-Pauschale
Um die Kosten im Blick zu halten, die Abrechnung gleichzeitig für beide Seiten einfach zu halten, biete ich eine Pauschale an, die letztlich in einer Kombination aus den drei vorgenannten Berei- chen besteht: Für eine Pauschale von € 1500,- + Fahrt-kosten betreue ich eine Pflegestelle von der Situationsanalyse über dem Schreiben notwendiger Anträge oder Eingaben, der Begleitung im Rahmen von Hilfeplangesprächen bis hin zum Abschluss einer gerichtlichen Auseinandersetzung, ohne dass jedes Gespräch und jeder Brief abgerechnet werden müssen, längstens bis zur nächsten gerichtlichen Auseinandersetzung und bis zu drei Jahren. Danach wird je nach Einzelfall undI nanspruchnahme neu verhandelt.
Rundum-sorglos-Pauschale: € 1500,-
für Analyse, Schriftsätze, HPG-Begleitung und Unterstützung bei gerichtlichen Auseinandersetzungen bis zum Abschluss des ersten Verfahrenszuges, längstens für 3 Jahre + Ftk.
Verlängerung für 1 Jahr: € 500,00 + Fahrtkosten (€ 0,30 / km)
Angebote für Pflegeelternvereine, Regionalgruppen u.ä.
Kollegiale Supervision
In der Mischung von juristischem, pädagogischem und psycholo-gischem Blick können Fälle vorgestellt und gemeinsam bespro- chen werden - im geschützten Rahmen unabhängig von JA oder Beratungsträger. (Max. 25 Personen pro Gruppe)
Die Treffen ersetzen keine reguläre Supervision oder gar Therapie - hier bleibt jeder/jede für sich selbstverantwortlich!
Kosten:
€ 225,- pro Abend bis 40 km Anfahrt + Fahrtkosten (€ 0,30 / km).
Rechte, Pflichten und Möglichkeiten von Pflegeeltern
Fortbildungen von JÄ und Beratungsträgern - so es sie zu diesem Thema überhaupt gibt - bleiben meist bei den Rechten und Pflichten stehen - was jenseits der Buchstaben taktisch und zwischen den Zeilen möglich ist, bleibt ungenannt. Die Möglich-keiten und Grenzen unserer Einflussnahme in Verfahren der Jugendhilfe und vor dem Familiengericht aufzuzeigen ist Inhalt dieses Angebotes - immer stark an Fallbesprechungen orientiert.
Kosten:
€ 225,- je Abend; € 800,- je Tag; jeweils plus Fahrtkosten (€ 0,30/km)
(Kinderbetreuung kann gegen zusätzlichen Beitrag organisiert werden)
Daneben weitere Fortbildungsthemen und Beratungsangebote sowie Freizeiten für Kinder aus Pflegefamilien (auch leibliche) - sprechen Sie mich an!
Telefon für Anfragen: 06103 - 803 9727
oder Sie benutzen das untenstehende Kontaktformular.
Ich freue mich auf Ihren Anruf!
Es erfolgt keine Rechtsberatung im Sinne des Rechtsberatungsgesetzes.
Matthias Pilger-Strohl
Postfach 1211
63202 Langen (Hessen)
Tel.: 06103 - 502 395
Fax: 06103 - 706 9064
e-mail:
matthias-pilger-strohl@t-online.de